1. Meisterschaftslauf des RCTP e.V. in Füchtorf

Stefan Leefers und Familie Jansen hatten sich bei den Vorbereitungen mächtig ins Zeug gelegt und mit Hilfe des Green Monster Teams eine erfolgreiche Veranstaltung aufgezogen. Lange Zeit lag ein großes Fragezeichen über dem Zustand der Bahn. Durch harte Arbeit in den letzten beiden Tagen (besonderes DANKESCHÖN an dieser Stelle von Stefan Leefers an die Gebr. Wieschermann und Martin Hauschild), ließ sich darauf aber bestens Fahren. Vor der Veranstaltung gab es sogar einen kleinen Bericht über Micropulling im Radio.

 

Freie Klasse 3500g:

Diese Klasse ist über Winter förmlich explodiert. Gleich mehrere Neubauten waren zu bewundern und werden sicherlich ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Im Vorfeld hoch gehandelt, wurde der Double Screaming von Chrisitan Schäpers. Das Kraftpaket ist mit zwei starken OS-V-Spec 3,5ccm ausgestattet und hat zur Unterstützung noch einen größeren R&B Motor obendrauf sitzen. Insgesamt hat dieses Ungetüm mehr Leistung als Christians 4motoriger Puller. In Füchtorf musste er sich, nach einem starken Full Pull, im Stechen mit Platz 4 begnügen. Ebenfalls drei Motoren hat der neue Magnum von Christoph Krapp. Sehr filigran und hübsch aufgebaut! Bei der Premiere konnte Christoph vorerst nur mit zwei laufenden Motoren starten. Auf Dauer ist „Krappi“ ein Kandidat für das Podium. Der dritte gefährliche Neubau kommt aus Georgsmarienhütte. Imperator passt jetzt mit einem „dicken“ Moki in die 3,5er und zeigte sich angriffslustig. Dieses Fahrzeug in der Bahn zu halten wird sicherlich ein echtes Problem werden. Am Ende waren es wieder die „alten Drei“ aus der Vorsaison, die auf dem Siegerpodest standen. In Windbergen könnte es schon anders aussehen …

Super Stock 3500:

Ujujujuju! Die leichte Superstock hielt die Zaungäste bei Laune. Man hatte im Vorfeld schon große Erwartungen an die neuen „Moki-Superstocks“ gestellt, aber wie viel Kraft tatsächlich in diesen Fahrzeugen steckte, das überraschte sogar die Fachleute. Besonders eindrucksvoll war der Full Pull des Supernatural. In meiner 8 jährigen Micropulling Zeit, habe ich noch nie einen solchen Pull von einem Haubentractor gesehen! Der rote Blitz flog förmlich über die Bahn, bevor er sich im Ziel überschlug und dabei seinen Kyoshoreifen in Stücke riss. Ähnlich eindrucksvoll war die Premiere von Incredible Invader. Johannes Jansen hat wohl im Winter mehr Zeit in der Werkstatt verbracht als alle anderen Teams und dieses Kraftpaket gebaut. Ein GFK Kotflügel wurde beim ersten Pull zerfetzt. Ansonsten blieb aber alles heil. Johannes fährt, ebenso wie Jolly Jumper, mit einem günstigen CEN Differential, was im harten Micropullingalltag zu halten scheint. Das Team X-treme hat über Winter die Motoren überarbeitet und fügt sich, nach einer verkorksten Vorsaison, in den Titelkampf ein. Überhaupt nicht in Form war der Meister und Finalpullsieger Silver Shadow. In Windbergen wird der „Silberschatten“ wieder angreifen. Slowride hatte für die schwierige Füchtorfer Bahn das beste Gesamtkonzept und konnte seine Klasse gewinnen.

Pro Stock:

Die kleine Haubenklasse war in Füchtorf ein echtes Sorgenkind. Auf der harten Bahn kamen die schwachmotorisierten Trecker kaum vom Start weg. Michael Bonnes präsentierte seinen hübschen Neubau und wäre sicherlich der Topfavorit. Durch einen Ausritt musste er den Sieg an einen überraschend  starken Best Solution abgeben. Christian hatte über Winter einen neuen Elektromotor eingebaut und auf der Füchtorfer Bahn die perfekten Reifen. Sigma Power und Red Rascal waren nicht angereist.

Two Wheel Drive:

Zitat Christian Schäpers: “Dieses Jahr fährt mir der Pathfinder nicht wieder davon!”. Der Shooting Star aus Rhede hatte über Winter einige brutale Veränderungen am Motor des Jackass vorgenommen. Mit drei Glühkerzen und einem hohen Nitroanteil, läuft der Jackass besser als je zuvor. Am Ende reichte es tatsächlich um den Pathfinder zu schlagen. Am Abend rief Sven Sendel an und verkündete, dass sich sein neuer Two Wheel Drive ab Windbergen in den Dreikampf einmischt.

Super Stock 4500g

Wieder konnte Bernd Wieschermann die Konkurrenz hinter sich lassen. Es ist aber sehr gut, dass bei den schweren Superstocks die Mokis die Meisterschaft holen werden, die hier ihre Leistung auf den Boden bringen können. Der Abstand zwischen Slowride und Dirty Deere betrug am Ende ganze 2cm! Supernatural konnte nach dem Crash in der 3,5er nicht mehr antreten. Platz 3 und 4 nahm Andy Lübbers mit nach Anholt. Teamkollege Jan-Bernd konnte wegen einer Hochzeit nicht persönlich dabei sein. Andy zog sich bei der Veranstaltung eine Augenverletzung zu. Ein dritter Platz in diesem starken Feld war sicher ein erster Trost. An dieser Stelle: Gute Besserung!

Freie Klasse 4500g

Unverkennbar war Füchtorf eine Zweitaktbahn. Imperator und Jolly Jumper profitierten davon und sicherten sich einem Platz auf dem Podest. RCTP Meister Gigant wurde über Winter noch mal komplett überarbeitet und zeigte schon mal seine Ansprüche für 2010. Die beiden 4motorigen Puller hatten Pech. Bei Another Invader ging eines der vielen Zahnräder zu Bruch und verhinderte einen Pull mit allen Motoren. Der neue Seaside Affair (ehemals Sandmann) war stark unterwegs und wäre ein Kandidat für den Tagessieg gewesen, wäre er nicht aus der Bahn gefahren. Einige Neubauten verschieben ihre Premiere auf Windbergen.

Freie Klasse 3000g

Im letzten Jahr ist diese Klasse häufig unterbesetzt gewesen. 2010 scheint hier wieder richtig Leben aufzukommen. Topfavorit Christian Schäpers konnte trotz eines Ausritts im ersten Lauf seinen zweiten Tagessieg feiern. Das war aber kein Selbstgänger. Johannes Jansen hielt mit dem Just Invader kräftig dagegen und auch der Beaker ist mächtig stark geworden. Trotz einer für ihn ungünstigen Bahn landete „Gerry“ nur knapp hinter dem Führungsduo.

Bei Christoph Krapp ging das Favoritensterben weiter. Twister war in der vergangenen Saison selten auf einem anderen Platz als dem ersten zu finden. Die Betonbahn in Füchtorf passte ihm allerdings überhaupt nicht. Alfred Jansen passierte ein Malheur mit dem Sock1. Er wählte an der Fernsteuerung das falsche Modell und ließ seinen 3,5ccm Motor frei hochdrehen. Ein Pleulbruch war die harte Konsequenz.

Wenn ab Windbergen wieder Altmeister Wild Hawk am Start ist, werden wir in dieser Klasse eine richtig spannende Meisterschaft erleben.

Freie Klasse 5500g

Technische Probleme beim Another Invader und Seaside Affair und somit freie Bahn für das Team Kompressor. Der Gigant wird auch 2010 schwer zu schlagen sein. Es gibt aber EINIGE Großprojekte, die bis zum Endlauf seine Siegesserie stoppen wollen. Odin ist hauptsächlich für traktionsreiche Bahnen gebaut und kam nicht auf seine Kosten.

Minipuller:

Zum ersten mal vor großem Publikum zog ein 1,5 kg Modified den neuen Bremswagen. The Riddle zeigte eine gute Show und machte Lust auf mehr. Apropos mehr … Gompie von Tim Steinhagen war bereits vor Ort allerdings noch nicht fahrbereit. Der Neubau musste am Vormittag als Organspender für den Jolly Jumper herhalten. Der große Bruder brauchte einen Servo.

After Show!

Durch eine gute Organisation im Hintergrund (namentlich zu erwähnen sind hier Thorsten Stehr, die Gebrüder Wieschermann und Martens) ging die Veranstaltung recht zügig über die Bühne und die Teams konnten es sich bei Grillfleisch, Bier und Sportklasse Pulling richtig gut gehen lassen. Der ein oder andere Sonnbrand war die Kehrseite des guten Wetters. Füchtorf war wie schon in den Vorjahren ein echtes Highlight. Und eines ist sicher ... wir kommen wieder und zwar bald!

Tim Steinhagen