Pfingstsamstag geht es traditionell nach Dithmarschen ... Windbergen 2011 !

Wenn man eine Veranstaltung organisiert, gibt es zwei Dinge, die man nicht beeinflussen kann: Absagen von Teams und das Wetter. Leider drohten gleich beide Dinge die glänzenden Vorbereitungen von Hermann und Peter Martens zu gefährden. Am Vormittag in Windbergen konnte man zum Glück beruhigt sein. Das Wetter schien stabil und auch das Starterfeld reichte für einen vernünftigen Wettkampf. Zum ersten mal wurde der 2. neue Bremswagen "Broken Dream" (in Fachkreisen auch "der Blaue" genannt) eingesetzt.

Die vollständigen Fotos gibt es auf der Picasa Seite von: Hermann Martens                           

Two Wheel Drive

Vor der Saison wurde viel diskutiert, wie stark die beiden neuen Fahrzeuge von Christian Schäpers und Wolfgang Schüring sind. Leider konnte auch Windbergen darauf keine Antwort geben. Das Team vom Niederrhein muss auf Grund von Terminüberschneidungen dieses Jahr fast alle Läufe ausfallen lassen. In Windbergen durften wir mit Jendrick Schmitt allerdings einen Gaststarter begrüßen. Jendrick hat mit dem Jolly Joker seinen ersten Micropuller aufgebaut. Mit Problemen im Antriebsstrang war allerdings kein richtiger Pull möglich. Trotzdem ist es schön, dass das neue Team am Start war. Nächstes Mal wird der Bremswagen dann bewegt!

Lokalmatador Sven Sendel hatte nach dem Pull in Holtsee eine neue Kupplung eingebaut. Genau diese machte nun                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Probleme und verhinderte eine gute Platzierung. Christoph Struck Winkler war mit dem Palerider zwar gut unterwegs, konnte den Pathfinder von Frank Siemsen allerdings nicht gefährden.

 

Freie Klasse 3kg

Hier kann ich mich kurz fassen. Es gibt keine Schleswig Holsteinischen Teams in dieser Klasse. Entsprechend dünn besetzt war deshalb das Feld auf den ersten beiden Läufen. Das Beaker-Uhrwerk holte den zweiten Sieg in Folge. Just Invader probierte neue Reifen aus. Die Kupplung schien allerdings der erhöhten Traktion nicht gewachsen und verglühte. In Dülmen bekommt Gerry dann wahrscheinlich mehr Konkurrenz. 

Pro Stock 3,5kg  

Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz im Micropullingsport: „Auf einer Veranstaltung laufen entweder alle Modelle, oder gar keins“. Erklärung gefällig? Sven Sendel hatte einen guten Saisonstart in Holtsee. In Windbergen war allerdings bei den Piraten komplett der Wurm drin. Auf dem ersten Lauf schien es so, als ob sein Brushless-John-Deere 2011 das stärkste Modell in dieser Klasse wäre. In Windbergen lief der John Deere nur auf Sparflamme. Vielleicht passte auch einfach die Bahn nicht zu den Reifen.

Der Motor im Rocky konnte die Drehzahl nicht halten und wird bis zum nächsten Lauf langsamer übersetzt. Vasco Rudolf beherzigte ebenfalls die oben genannte Regel und schaffte mit beiden Pro Stocks den Full Pull. Im Stechen ging lediglich der Hardcore Toy an den Start und sicherte sich den zweiten Sieg im zweiten Lauf. In den kleinen Klassen haben sich diese Saison schon sehr früh die Favoriten festgesetzt. Allerdings stehen in allen drei Klassen noch hochkarätige Konkurrenten in den Startlöchern.

Super Stock 3,5 kg

 Die ersten großvolumigen Tractoren waren an der Reihe. Jan Bernd-Peters und Andreas Lübberts nahmen für Windbergen ihr Streichresultat und fehlten im Wettkampf. Ebenfalls vermisst wurde der Slowride von Bernd Wieschermann. Bernd macht sich bekanntlich keinen unnötigen Stress und muss den Saisonstart seines Super Stocks verschieben. Auf der Heimveranstaltung wird es hoffentlich soweit sein. Silver Shadow war der einzige, der sein Potenzial wirklich ausschöpfte. Full Pull für Patrick Siemsen. Incredible Invader und Supernatural hatten wie gewohnt Probleme ihre Modelle in der 3,5er unter Kontrolle zu halten und der Code Red war nicht in gewohnter Form. Auch hier setzt sich für die Meisterschaft ein klarer Favorit ab.

Freie Klasse 3,5kg Klasse

Die Klassenreihenfolge hatte eine kuriose Ursache. Joachim Struck-Winkler hatte am Morgen in Hassmoor in Ruhe seine Sachen gepackt und sich pünktlich auf den Weg nach Dithmarschen gemacht. Pflichtbewusst hatte er auch seinen eigenen Tractor eingepackt. Aber leider vergaß er den Hulk von David Quade, der bei ihm zur Reparatur stand. So etwas hatte es auch noch nicht gegeben. Die Retter in der Not waren Adolf und Wiebke Koberg, die ebenfalls aus dem Rendsburger Raum in Richtung Windbergen fuhren. Sie nahmen das Modell mit und so konnte der Hulk etwas verspätet doch an den Start gehen.

Nachdem die bisherigen Klassen nur spärlich besetzt waren, konnte die 3,5er Freie Klasse für gute Stimmung bei den zahlreich erschienenen einheimischen Zuschauern sorgen. Leider waren ausgerechnet die beiden Dithmarscher Puller Gladiator und Red Korsar nicht in Form. Der 30ccm OS Motor von Sven Sendel hat eigentlich Leistung genug für die Spitze, läuft aber immer noch sehr unrund. Die Viertaktspezialisten im Verein sind inzwischen gemeinsam am Rätseln, woran dies liegt. Hoffentlich ist das Problem bald gefunden.

Tier von Andre Gerritzen kam mit der Windbergener Bahn nicht so gut zurecht und schaffte ebenfalls keinen Full Pull. Dr. Feelgood wurde in Windbergen das erste Mal vom neuen Eigentümer Kai Schmidt gefahren. Die ersten beiden Pulls mit dem neuen Modell landeten außerhalb der Bahn. Im zweiten Versuch, gab Kai konsequent Vollgas und entwurzelte dabei die Full Pull Flagge. Resultat des Pulls war ein abgerissener Kotflügel. Mit dabei im Stechen war Michael Bonnes mit dem Le Choiffeur. Bonny machte mit seiner Freundin einen Wochenendtrip in Schleswig Holstein, natürlich mit Besuchen in Windbergen und Hassmoor. Im Stechen war es, wie üblich in dieser Klasse sehr spannend. Der Erlkönig machte die Schlappe von Holtsee wieder gut und holte den Tagessieg. Bei einer ähnlichen Weite kam Destroyer zum Stehen, allerdings knapp außerhalb der Bahn. Wie schon in Holtsee holte sich der Predator von Vasco Rudolf den zweiten Platz und somit die vorläufige Führung in der Meisterschaft. Das Erfolgsrezept des Modells ist ganz klar der gute Geradeauslauf. Der „vergessene“ Hulk wurde dritter.

In der Meisterschaft liegen die Top 3 nur 2 Punkte auseinander und auch die 7 Verfolger wetzen die Messer. In dieser Klasse ist 2011 noch alles offen.

 

Super Stock 4,5kg

Ähnliches Bild wie in der leichten Super Stock. Die beiden Bad Bramstedter Modelle waren gut eingestellt und schafften den Full Pull. Im Stechen blieb lediglich der Supernatural in der Bahn und schnappte sich 21 Punkte. Patrick und Frank Siemsen lassen dieses Jahr nichts anbrennen. In 2011 wurde bisher jede Klasse gewonnen und fast immer mit dem „Zweittractor“ der zweite Platz eingefahren. Diese Serie in Dülmen fortzusetzen ist bei vollem (internationalem) Starterfeld schwierig, aber nicht ausgeschlossen.

 

Freie Klasse 4,5 kg

Auch wenn die Gebrüder Wieschermann gerne den Ball flach halten, war die Premiere vom neuen Rubber Duck natürlich der Moment, auf den die Fahrer und fachkundigen Zuschauer gewartet haben. Schon seit dem Vormittag stand der zweimotorige Tractor im Fahrerlager und wurde ausgiebig begutachtet. Das Modell ist (wie bereits vermutet wurde) ein echtes Stück Edelmetall. Sehr viele spezial angefertigte Teile sitzen auf dem Rahmen.

Leider konnten die Motoren in Windbergen nicht die erforderliche Drehzahl aufbauen, um das erwartete Spektakel abzuziehen. Klaus, Jürgen und Bernd betonten allerdings, dass sie mit der Premiere trotzdem nicht unzufrieden waren.

Ebenfalls zufrieden mit der Premiere konnten Kai Schmidt und Thorsten Stehr sein. Mit repariertem Kotflügel gelang zunächst Kais erster Full Pull und anschließend der dritte Platz. Beim Fahrstil orientiert sich der Flensburger an der Tractorpulling Legende Eugen Kiemele und fährt ohne Kompromisse.

Das Green Monster von Johannes Jansen hat bereits in Holtsee mit spektakulären Pulls für Furore gesorgt. Das Modell hat in der 4,5kg Klasse kein Gewicht zum Ballastieren übrig und ist deshalb auf eine passende Bahn angewiesen. In Windbergen fuhr Johannes zunächst langsam los, doch schon ein kleiner Zug am Gashebel sorgte für einen halben Überschlag. Das Resultat war ein gebrochener Rahmen. In Hamburg sucht man bereits nach einer Möglichkeit einen stabileren Rahmen bei gleichem Gewicht zu bauen.

Im Stechen setzte sich Sönke Koberg, der noch in der Vornacht seinen 30en Geburtstag feierte, gegen Joachim Struck-Winkler durch. Vorjahresmeister Destroyer führt allerdings die Meisterschaft weiterhin an. Wie schon in der 3,5er kann in dieser Klasse noch viel passieren.

 

Freie Klasse 5,5kg 

 Das hatten wir uns anders vorgestellt. Green Monster musste durch seinen Rahmenbruch kapitulieren und Helloise hatte Startschwierigkeiten. Hulk fährt bekanntlich inzwischen in leichteren Klassen. Der neue Rubber Duck wird ausschließlich 4,5kg fahren und Straight Flush von Tim Steinhagen stand zwar im Fahrerlager, ist aber noch nicht fertig gestellt. Außerdem wurden an diesem Samstag die Teams südlich der Elbe schmerzlich vermisst. Der Rest der Story ist schnell erzählt. Sönke Koberg schaffte endlich mal wieder den Micropulling Grand Slam (Sieg in allen offenen Freien Klassen). Zuletzt gelang ihm dies im April 2010.   

Bleibt zu sagen ...

Wir erlebten einen schönen Pfingstsamstag. Die Norddeutsche Kultveranstaltung hinterließ viele zufriedene Teams und Zuschauer. Jedes Jahr kommen mehr Einwohner an den Wodansberg um sich das Spektakel mal anzugucken. Viele natürlich hauptsächlich wegen der Bratwurst und dem Bier, andere blieben den ganzen Tag an der Strecke und verfolgten die Klassen. Dithmarschen ist pullingtechnisch ein äußerst fruchtbarer Boden. Neben Jendrick Schmitt wird noch ein weiteres neues Team aus der Umgebung demnächst in der RCTP an den Start gehen. Mehr dazu gibt es bald in den News!