Ein gelungener Saisonentspurt !

Vasco Rudolf hatte in der Vergangenheit schon häufig als Mitorganisator bei Meisterschaftsläufen gute Arbeit geleistet. 2011 waren er und die anderen Mitglieder des Teams "Crazy Toys" Ausrichter des Endlaufs. Austragungsort war die neue Bahn an Vascos Heimatort Wasbek bei Neumünster. 

Die vollständigen Fotos gibt es auf den Picasa Seiten von: 

Hermann Martens und Videos auf dem Youtubechannel des Micropulling Team Ruge

                                                  

 

Two Wheel Drive

Wolfgang Schüring und Christian Schäpers mussten auch beim letzten Lauf ihre Teilnahme absagen, wollen jedoch beim Final Pull ihre neuen Modelle an den Start bringen. Die drei verbliebenen Teilnehmer liefen alle sehr zufriedenstellend. Das Ergebnis der Tageswertung spiegelte dann auch die Meisterschaft wieder. 

 

Freie Klasse 3kg limited

Johannes Jansen hatte dieses Jahr bereits vier mal versucht den Beaker zu schlagen und hatte nun seinen letzten Versuch. Der Just Invader lief sehr gut und kam nur drei Zentimeter hinter dem Beaker zum Stehen. Das Fachpublikum guckte sehr sparsam aus der Wäsche als der "alte Hase" Alfred Jansen sowohl seinen Sohn Johannes als auch Andre Gerritzen hinter sich ließ. Der Sock1 lief so wie wir ihn noch nie gesehen haben und bescherte Alfred seinen ersten RCTP Sieg. In der Meisterschaft war der Titel für den Beaker allerdings sicher. Der Beaker geht nun auf Abschiedstournee. Beim Final Pull ist ein weiterer Sieg angestrebt, danach steht das Fahrzeug zum Verkauf. 

 

Pro Stock 3,5 kg

Die am schwächsten motorisierte Klasse hat sich zu einem ganz heißen Wettbewerb entwickelt. Jeder Lauf 2011 war hart umkämpft und sorgte für eine gute Show. Wahrscheinlich war auch dies der Grund für Patrick Ruge aus Dithmarschen bei den Pro Stocks einzusteigen. Der 15 jährige Schüler hatte Pfingsten in Windbergen unter mehrere Motorhauben geguckt und sich Inspirationen geholt. In den vergangenen Monaten baute er den Deutz Pro Stock "Herbi" auf. Sein Großvater, Pullingveteran Herbert Ruge, gab noch einige Tipps und Teile dazu. So stand nach 4 Monaten der Neubau auf der Bahn. Dazu später mehr. Außer Rocky der außerhalb der Bahn landete, schafften alle Meisterschaftsfahrzeuge den Full Pull. Im ganzen Trubel ist untergegangen, dass auch Christian Broksch mit dem Best Solution über die Ziellinie ging. Der erste Full Pull für unseren Fotografen Nummer 1. überhaupt! So wie man hört, wird Christian nächstes Jahr mit einem Modell fahren, dass noch regelmäßiger Full Pulls ziehen dürfte. Im Winter erfahren wir mehr. Ich schweife schon wieder ab.... Die beiden Lokalmatadoren von Vasco Rudolf hatten beim Vorlauf ziemlich zu kämpfen und waren auch im Stechen nicht besonders souverän unterwegs. Sven Sendel nutzte die Gunst der Stunde und konnte mit seinem brushlesselektro Modell Black Jack zum ersten Mal den neuen Meister schlagen. Sven hatte schon vor der Saison gesagt, dass er dieses Jahr wenigstens einen Tagessieg einfahren möchte. Mit zwei Meter Vorsprung ist ihm das auch beeindruckend gelungen. Sportsmann Vasco Rudolf sagte anschließen sinngemäß: "Ich freue mich sehr für Sven, er hat es echt verdient. Aber warum muss der Arsch mich ausgerechnet in meinem Garten abziehen" :-) In der Summe ist Hardcore Toy Meister und Black Jack Vize. Crazy Toy bekommt Platz drei. Nun aber zur eigentlichen Sensation der Klasse. "Herbi" legte eine Bilderbuchpremiere hin. Andre Gerritzen gab Patrick Starthilfe und mentalen Beistand. Der Deutz ging gleich beim ersten Start wie ein geölter Blitz über die Bahn und fuhr mit ordentlich Schwung in die Zielflagge und blieb spektakulär darauf stehen. Die Menge johlte! Im nächsten Versuch folgte dann der erste Full Pull für das Modell. "Herbi" war eindeutig der Teilnehmer mit der besten Traktion auf der Wasbeker Bahn. Patrick konnte sogar ein bißchen mit dem Gas rationieren. Im Stechen ging er dann wieder volles Risiko und landete neben der Linie. Patrick war aber natürlich mit dieser Premiere sehr zufrieden. Jeder Anwesende klopfte ihm im Laufe des Tages noch auf die Schulter. Inzwischen ist Patrick der RCTP beigetreten und ist heiß auf den Final Pull im Oktober.

Freie Klasse 3,5kg

Dr. Feelgood konnte auf Grund eines Kupplungsschadens nicht starten und so durfte man Vasco Rudolf zum dritten Platz in der Meisterschaft mit dem Predator gratulieren. Beim Kampf um den Titel wurde es natürlich noch einmal spannend. Der Destroyer musste gewinnen und der Erlkönig durfte nicht aufs Treppchen fahren. Doch der Yamada von Sönke Koberg zeigte, dass der vierte Titel in Folge sehr verdient ist und zog einen halben Meter am Destroyer vorbei. Diese Weite hätte eigentlich auch zum Tagessieg gereicht.. wäre da nicht dieser verrückte Andre Gerritzen mit dem "Tier". Das Modell mit dem Laser V Motor geht seit Mitte der Saison so gut wie nie zuvor und schaffte doch tatsächlich seinen ersten Tagessieg. Mit dem gleichen Motor ausgerüstet, ist auch "Dingo". Der heißerwartete Neubau von Sönke Koberg ist (wie man es aus Holtsee kennt) nach allen Regeln der Kunst aufgebaut. Das Modell besteht aus zwei Teilen. Der vordere Teil besteht aus einem sehr schmalen Vierkantrohrrahmen. Im Heck sitzt eine Gijsen Hinterachse. Im Gegensatz zum Tier, ist auf dem Dingo noch jede Menge Reserve beim Startgewicht. Sönke fuhr in Wasbek sogar noch mit unbeschnittenen Reifen. Nachdem in Wasbek "nur mal kurz getestet" wurde, wird beim Final Pull alles auf Angriff gesetzt. Ebenfalls getestet wurde mit dem Green Monster. Johannes Jansen testete, ob die Übersetzung des Modells auch mit einem Motor für die 3,5kg Klasse geeignet ist. Auf lange Sicht könnte dies eine Option sein. Erst nach Ende des Wettkampfes hatten die Rechenkünstler herausgefunden, dass der Sieg des Tiers noch einen interessanten Nebeneffekt hatte. Andre Gerritzen rutschte durch die unerwarteten 21 Punkte weit genug nach vorne um an Hulk, Dr. Feelgood und dem Predator in der Meisterschaft vorbeizuziehen. Der Pokal für den dritten Platz ging nach Kleve! 

 

Super Stock 3,5 kg

Bis auf Green Streak schafften alle Modell den Full Pull. Im Stechen ging es zwischen Code Red, Taking Care of Business und dem Supernatural um Silber, Bronze und Blech in der Meisterschaftsgesamtwertung. Patrick Siemsen behielt die Nerven und holte sich mit dem wohl stärksten Modell unter Druck den Tagessieg. Blieb noch der Kampf um Platz drei. In einem sehr dichten Feld lagen die Weiten dicht beieinander. TCOB landete ganz knapp vor dem Code Red. Diese Konstellation hätte für Jan-Bernd noch nicht gereicht. Erst als Johannes Jansen in der Tageswertung genau zwischen den Kontrahenten landete war der erste RCTP Pokal für Jan-Bernd besiegelt. Vasco Rudolf hatte hingegen auf der heimischen Bahn einfach kein Glück. Mit einer starken Leistung wurde Slowride zweiter in der Tageswertung. Bernd Wieschermann hatte allerdings nach zwei versäumten Läufen keine Chance mehr in der Meisterschaft. 

Freie Klasse 4,5kg

Rubber Duck musste nach den Siegen in Gelselaar und Füchtorf mit der Favoritenrolle leben. Erst recht nachdem Jürgen Wieschermann wieder einen ganz souveränen Full Pull auf die Bahn legte. Phönix wurde von Stefan Leefers mit einer Untersetzung ausgestattet. Man sucht allerdings noch nach der richtigen Einstellung. Alfred Jansen war hingegen mit seinem Blue Tool wieder im Stechen dabei und landete bei der gleichen Weite wie der Erlkönig. Straight Flush durfte seinen ersten Full Pull verbuchen und wurde in der Tageswertung vierter. Im Stechen hatte sich allerdings die Silikonverbindung des Resorohrs gelöst, so dass etwas Leistung verloren ging und etwas Lärm dazu kam. Im Kampf um die Meisterschaft behielt Sönke Koberg die Nerven und legte einen sehr gelungenen Pull mit dem Gigant hin. Seine Weite von 9,88 reichte um das gesamte Feld, inklusive Destroyer hinter sich zu lassen. Das gesamte Feld außer ... dem neuen Star der Klasse. Rubber Duck überzeugte nicht nur durch einen kernigen Sound sondern auch mit einem souveränen Full Pull im Stechen. Nachdem das Modell in Füchtorf ganz knapp den Sieg holte, war die Vorstellung in Wasbek schon sehr abgeklärt. Wenn die Formkurve des Rubber Duck so weitergeht, darf man gespannt auf den Final Pull sein. Achja ... zur Belohnung für zwei Siege in Folge, gab es noch den Pokal für den dritten Platz in der Gesamtmeisterschaft! Das hatte nach dem versäumten und schleppenden Saisonstart kaum jemand erwartet. 

 

Super Stock 4,5 kg

Seitdem die aktuelle Klassenreihenfolge gefahren wird, sind die dramatischen Entscheidungen stets sehr eng gestaffelt. In diesem Fall ging es um den spannenden Kampf zwischen Nord gegen "Süd", Case gegen John Deere, Johannes gegen Jan-Bernd. Incredible Invader und Taking Care of Business lagen gleich auf in der Meisterschaft und kämpften um den dritten Platz. Patrick Siemsen hatte sich vorher bereits Platz 1 und 2 gesichert. Der Kampf zwischen den beiden Rivalen war erbittert und dramatisch. Drehbuchreif verpatzten beide den ersten Lauf und zogen jeweils erst im zweiten Versuch ins Finale ein. Dort legte Jan-Bernd einen gesunden aber wenig überzeugenden Pull vor. Johannes musste als letzter Starter an dieser Weite vorbeifahren und wusste, dass die Motorleistung locker reichen würde. Der Case, der sonst gerne zu "unerwarteten Problemen" neigt, zeigte sich von seiner guten Seite und erlegte den Hirsch. So holte sich Incredible Invader verdient den Pokal. Jan-Bernd gratulierte und freute sich mit. Schließlich hatte er sich in der anderen Super Stock Klasse schon einen Pott gesichert. In der Tageswertung machte es Bernd Wieschermann seinem Bruder Jürgen nach, und schaffte den einzigen Full Pull im Stechen. Da kam nicht mal Supernatural ran, der übrigens die gleiche Weite zog wie Incredible Invader. Dennoch hat das Team Siemsen den "Grand Slam" geschafft und in allen gefahrenen Klassen die Meisterschaft gewonnen und bei den Superstocks jeweils das Doppel geholt. Hier wird es Zeit für neue Herausforderungen, nächstes Jahr sind die Freien Klassen im Fokus!

Freie Klasse 5,5kg 

Die Königsklasse war wieder stark aufgestellt: 5 Modelle mit jeweils zwei Zylindern. Trotzdem konnten die einzelnen Teilnehmer kaum unterschiedlich sein. Leider musste das Green Monster seine Teilnahme absagen. Beim Final Pull ist aber wieder ein Start geplant. Im Stechen fiel der Helloise besonders positiv auf. Hermann Martens ist normalerweise nicht gerade als Punktegeier bekannt, der sich verbissen in den Wettkampf stürzt. In Wasbek ging es allerdings um einen Pokal und da durfte Hermann nicht patzen. Mit einer starken Vorstellung setzte sich Helloise zwischen die beiden Modelle des Kompressor Teams. Mit dieser Platzierung des Helloise war für den Imperator der Pokal unmöglich zu erreichen. Dennoch zeigte Stefan -MOKI- Leefers wieder die berühmte Imperatorshow. Das Modell flog wie ein gelber Torpedo über die Bahn, ließ sich nicht im Geringsten von dem Bremswagen stören und fuhr stets über die Ziellinie. Als nach dem Stechen alle Kontrahenten besiegt waren, wurde Leefi von den "Fans" noch um eine Zugabe gebeten. Und so beendete die Imperatorzugabe einen unvergesslichen Wettkampftag. Wir wollen hier nichts heraufbeschwören... aber der Imperator darf bei der Frage nach den Favoriten für den Final Pull mit Heat, Cool Running und Flying Eagle in einem Atemzug genannt werden....

 

Aftershowparty!

Vasco Rudolf hatte sehr hohe Ansprüche an diese Veranstaltung gestellt und keine Mühen gescheut. Sowohl Wettkampforganisation als auch Aftershow ließen keine Wünsche offen. Es gab einen sehr leckeren Braten und schönes kühles Bier, unterlegt wurde das ganze mit vollmundigen Sound aus den riesigen Boxen von DJ David Quade. Alle Nachbarn, die sich tagsüber noch nicht über Lärmstörungen beschwert hatten, kamen spätestens jetzt voll auf ihre Kosten. Hinzu kam noch das Gegröle von den zahlreichen Siegerehrungen. Die Pokale wurden übrigens von der charmanten Bianca Ruge, der Mutter von Shooting Star Patrick, übergeben. Die Wahl zum Neubau des Jahres fiel recht deutlich auf den Imperator von Stefan Leefers. Hierzu gibt es demnächst mehr auf dieser Homepage zu lesen. Anschließend ging auch der Titel "Schrauber des Jahres" an Stefan Leefers. Der Pokal wurde von Johannes Jansen gebaut. Es handelt sich um einen Kolben, und Pleuel eines Allison V1710 Flugzeugmotors (wie beim Green Monster Team verwendet). Der Kolben des Pokals saß allerdings nie in einem Wettbewerbstractor sondern in einem Flugzeug, dass im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Die Party ging noch bis spät in die Nacht und es wurden viiieele Gerüchte über neue Projekte und Winteraktivitäten ausgetauscht. Das gibt reichlich Stoff für die News!