Tag der Zwischenentscheidungen - Dülmen 2011 !

Dülmen hat sich in der RCTP zum jährlichen "Edelpull des Westens" entwickelt. Internationales Starterfeld, perfekte Bahn, die beste Verpflegung ... Da reist man gerne in das Münsterland. Wie schon in Windbergen, stand auch beim dritten Meisterschaftslauf das Wetter auf der Kippe. Während es in den letzten Jahren sehr heftige Regenschauer gegeben hat, konnte 2011 die ganze Veranstaltung in einem Stück durchgezogen werden. Der angekündigte Wolkenbruch kam erst in den späten Abendstunden und sorgte für nasse Zelte.

Die vollständigen Fotos gibt es auf den Picasa Seiten von: 

Christian Broksch, Hermann Martens und der NMPO

                                                   

Super Stock 3,5kg

Die Klassenreihenfolge wurde ein wenig durcheinandergeworfen, weil einige Gaststarter noch nicht auf dem Gelände waren. So kam es, dass die Dülmener Zuschauer früher als erwartet die erste "großen" Tractoren zu Gesicht bekamen. Die Schwäche der Zweitakter in der leichten Super Stock Klasse zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison. Patrick Siemsen fehlte mit dem Supernatural im ersten Versuch ein Zentimeter zum Full Pull, im zweiten landete er wieder einmal außerhalb der Bahn. Incredible Invader kann immer noch nicht an die Leistungen aus dem Vorjahr anknüpfen. Der Motor benimmt sich unter Vollgas äußerst bockig. Mit Unterstützung von Martin Stouten und Gert Vreeman wurde am Abend vermutlich der Fehler gefunden. Man darf gespannt sein, ob er in Füchtorf zu alter Form findet. 

Im Stechen fanden sich drei Modelle mit FS 120 Motoren und der starke Holländer Wimpy wieder. Leider hatte Anne-Jan Visser im Stechen mit technischen Problemen zu kämpfen, so dass das internationale Kräftemessen auf die 4,5er Super Stock verschoben werden musste. Slowride wurde nach einem Rahmenbruch komplett wieder aufgebaut und feierte auf der Heimveranstaltung seine Premiere. Bernd war mit einem dritten Platz sehr zufrieden. Mehr als nur zufrieden war Jan-Bernd Peters mit seiner persönlichen Saisonpremiere. Bei einer schwerden Bremswageneinstellung schlug der "Taking Care of Business" den Seriensieger Silver Shadow und holte sich den Tagessieg. Für Jan-Bernd war es der erste Sieg bei einem RCTP - Lauf. Entsprechend groß war natürlich die Freude. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Durch einen zweiten Platz in Dülmen ist der Meistertitel für Silver Shadow sehr wahrscheinlich. Taking-Care of Business ist unter Berücksichtigung der Streichergebnisse nun der heißeste Verfolger und könnte theoretisch sogar aus eigener Kraft noch den Titel holen. Code Red, Supernatural und Incredible Invader liegen alle dicht beieinander und werden sich noch einen heißen Fight um die Pokale liefern.

 

Two Wheel Drive

Unsere drei deutschen Modelle bekamen Besuch von den starken Vertretern der NMPO. Die beiden jungen Holländer Rainier Septer und Dyland Klein Braskamp wurden von Paul Zoerink mitgebracht und konnten die RCTP Fahrer erfolgreich ärgern. Bei einer sehr schweren Bremswageneinstellung im Stechen kamen Italian Job und Pathfinder kaum vom Start weg. Mit der jeweils fast doppelten Weite holten sich also Killerbee und Blue Summit die Plätze 1 und 2. Was für ein Tag für die beiden jüngsten Fahrer im Feld. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Klare Geschichte. Pathfinder hat die ersten drei Läufe souverän gewonnen und braucht lediglich bei einem der letzten beiden Läufe an den Start gehen um Meister zu werden. Little Pam muss bald seine Kupplungsprobleme in den Griff bekommen um wenigstens Palerider von Platz zwei zu verdrängen. 

 

Freie Klasse 3kg

Endlich kam es zum Aufeinandertreffen des Seriensiegers Beaker und dem vermeintlich stärksten 3 kg Tractors des Vereins, Twister. Komplettiert wurde das Feld vom Just Invader. Auf einer Bahn mit relativ wenig Traktion setzte sich am Ende Andre Gerritzen mit einem Full Pull im Stechen durch. Nach drei Siegen auf den ersten drei Läufen ist damit auch Gerrys erster Meistertitel in trockenen Tüchern. Dennoch bleibt der Twister eine harte Konkurrenz und könnte schon in Füchtorf zur Revanche ausholen. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Wenn der Beaker bei einem der beiden verbleibenden Läufe an den Start geht, ist er uneinholbar neuer Champion. Gleiches gilt für den Vizetitel von Just Invader. 

 

Freie Klasse 3,5kg Klasse 

Sensationelle 15 Starter gingen in Dülmen vor den Haken. Viele Starter hatten erhebliche Probleme mit der Traktionsarmen Bahn. Final Pull Sieger Rebell kam beispielsweise auf enttäuschende 8,53 Meter. Auch der Meisterschaftsführende Predator musste mächtig Federn lassen und landete auf Rang 12. Recht zufrieden war Christoph Krapp der nach einem Jahr Pause wieder mit seinem Neubau Magnum fuhr. Zwar liefen nur zwei der drei Magnum Motoren. Die Formkurve zeigt aber nach oben. Christoph hatte beruflich im vergangenen Jahr viel um die Ohren und kann sich nun wieder etwas mehr auf Pulling konzentrieren. Le Choiffeur legte einen unfreiwillig spektakulären Pull auf die Bahn. Der Empfängerakku wurde aus ungeklärter Ursache vom Tractor gerissen und landete unter dem Bremswagen, durch den plötzlichen Stromausfall blieb der Servo in Vollgasstellung. Die größte positive Überraschung zeigte in Dülmen das "Tier" von Andre Gerritzen, der völlig problemlos einen der fünf Full Pulls holte. Dr. Feelgood, von Ersatzfahrer Tim gefahren, kam ebenfalls ins Stechen und belegte Platz 4 in der Tageswertung. Im Kampf um die Meisterschaft machte Titelverteidiger Erlkönig 21 sehr wichtige Punkte gegen den Destroyer und holte sich den Tagessieg. Der stärkste Holländer Remi Vreeman mit dem neuaufgebauten "Judge" war gut unterwegs, musste sich aber um 24 cm geschlagen geben. Wie man so hört, hat Frank Gijsen am Abend noch das Problem des Red Korsar gelöst. Das Zwischengetriebe wurde abends probeweise entfernt. Bei den folgenden Testpulls machte der Viertakter einen sehr guten Eindruck. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Das wird eine sehr enge Entscheidung dieses Jahr und noch ist alles offen. Erlkönig, Destroyer, Predator und Dr. Feelgood haben alle einen Lauf gepatzt und waren auf den anderen Läufen auf dem Treppchen. Erlkönig konnte allerdings schon zweimal gewinnen und liegt somit vor dem Destroyer mit einem Sieg und einem zweiten Platz und dem Predator mit zwei zweiten Plätzen. Beim Kampf um den dritten Platz kann auch der Hulk noch ein Wörtchen mitreden.

 

Pro Stock 3,5 kg

Leider keine Gaststarter bei den Pro Stocks. Das könnte sich aber vielleicht bald ändern. NMPO Vorsitzender Paul Zoerink betonte mehrmals, dass ihm die deutschen Einsteigerklassen gut gefallen. Man versucht bereits seit längerer Zeit eine oder zwei Einsteigerklassen in Holland einzuführen. Unter den deutschen Teilnehmern setzte sich ein weiteres Mal Hardcore Toy durch. Vasco gewann mit deutlichem Abstand vor der gesamten Konkurrenz. Black Jack ist nach dem Patzer von Windbergen wieder auf Kurs zum Vizetitel. Rocky bekommt langsam Farbe und wird nach und nach dem Original angeglichen. Für Füchtorf gibt es außerdem eine langsamere Übersetzung.

Ein Blick auf die Meisterschaft: Hardcore Toy ist mit drei Siegen natürlich durch und Vasco hat in seiner Lieblingsklasse den Titel verteidigt. Umso spannender ist aber der Kampf um Platz 2. Black Jack wurde zweimal Zweiter und hat somit die besten Karten. Neighbours Nightmare wurde jedoch konstant immer dritter und liegt deshalb noch vor dem Titelverteidiger Crazy Toy.  

 

Freie Klasse 4,5kg

Nach Green Monster, Imperator und Rubber Duck kam in Dülmer der nächste "große" Neubau zur Premiere. Straight Flush von Tim Steinhagen ist mit 2 OS Impellermotoren gleich motorisiert wie Cool Running von Gerco Vink. Gerco war auch gleich zur Stelle als es um die perfekte Motoreinstellung und Synchronisierung ging. Eigentlich stand einem gelungen Debüt nichts mehr im Weg... außer ein defektes Lager in einer Kupplung. Deshalb waren die Reifen am Start nicht zum Stehen zu bekommen. In Füchtorf gibt es den zweiten Versuch. In der 4,5er erreichte die Veranstaltung den Höhepunkt als der neue Rubber Duck vor heimischen Publikum einen lupenreinen Full Pull auf die Bahn legte. Im Stechen lag das Feld sehr eng beieinander. Die Plätze 2-10 kamen innerhalb von zwei Metern zum Stehen. Nicht dabei war allerdings Martin Stouten mit seinem Childs Play. Wie so oft in Dülmen verließ Martin die Bahn. Stärkster Holländer wurde nicht wie erwartet Cool Running sondern "Die Hard" (Stirb Langsam) von Peter van Boxtel. Der Tractor ist gleich motorisiert wie Rubber Duck, hat aber schon ein paar Pulls mehr Erfahrung. Ein weiterer gern gesehener Gast ist Rijn Fire von Anne Jan Visser. Anne Jan hat derzeit einen weiteren Freie Klasse Tractor im Bau, der mit zwei Motoren, wie sie auf dem Wimpy verbaut sind, noch diese Saison an den Start gehen wird. Sönke Koberg hatte mit viel Geschick geschafft sich für Dülmen einen Tag frei zu nehmen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Nach dem Sieg in der 3,5er Klasse schaffte Sönke in der 4,5er den Doppelsieg. Der Gigant gewann sogar mit fast drei Metern Vorsprung. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Die drei Pokale werden in dieser Saison an Gigant, Destroyer und Erlkönig gehen. Das steht seit Dülmen so gut wie sicher fest. Die Reihenfolge ist allerdings noch offen. Mit nun zwei Siegen liegt der Gigant vorne.

 

Super Stock 4,5 kg

Es war eigentlich so einfach. Man brauchte nur in der Bahn bleiben und über 4 Meter fahren und schon wäre man gut dabei gewesen. Leider gelang dies der Hälfte der Starter nicht. Im Stechen waren letztendlich zwei Holländer und Patrick Siemsen. Erneut schafften alle vier Modelle einen Full Pull und mussten ein weiteres Mal antreten. Die Siegesserie von Supernatural hielt trotz der holländischen Konkurrenz an. Seit Füchtorf letzten Jahres (also seit 6 Veranstaltungen) hat der Moki IH keine 4,5er mehr verloren.  

Ein Blick auf die Meisterschaft: Der erste und auch der zweite Platz sind so gut wie entschieden und gehen nach Bad Bramstedt. Platz drei wird aber hart umkämpft. Incredible ist der Favorit auf diese Platzierung, Code Red und die beiden Anholter sind ihm aber dicht auf den Fersen

Freie Klasse 5,5kg 

Green Monster hatte aus Windbergen einen Rahmenbruch mitgenommen. Der gelaserte Alu Rahmen war gebrochen und zusätzlich in alle erdenklichen Richtungen verbogen. Auf der Feuerwache wird zur Zeit das gesamte Modell stark überdacht. Voraussichtlich wird der Rahmen nun aus Carbon neu aufgebaut. Leider musste auch Stefan Leefers urlaubsbedingt absagen. Sein Imperator scheint allerdings inzwischen ordentlich Drehzahl zu machen. Man darf auf Füchtorf gespannt sein. Zusätzlich fielen Staight Flush und Helloise mit Defekten aus. Der Tagessieg holte sich souverän Martin Stouten mit dem Heat vor dem holländischen Meister Cool Running. Odin ist in Dülmen immer sehr stark und Martin Hausschild landete nur knapp hinter Gigant und Die Hard. 

Ein Blick auf die Meisterschaft: Die Neubauten kamen noch nicht zum Zuge. Deshalb sieht die Meisterschaft wieder so aus wie in den Vorjahren. Der Gigant ist sicher Meister und Odin wird solide zweiter. Platz drei ist ein interessantes Thema. Helloise könnte aufgrund des Dülmenschadens für den Rest der Saison defekt ausfallen. Wenn dies eintritt, werden sich die Neubauten mit jeweils nur einer halben gefahrenen Saison um diesen Pokal streiten.  

 

 

Das ganze Drumherum ...

... war mal wieder der Hammer. Die gesamte Familie Wieschermann und einige weitere Dülmener Helfer haben sich viel Mühe gegeben. Es gibt zum Beispiel den einzigartigen "Fahrerlagerservice". Attraktive Kellnerinnen gehen mit belegten Brötchen, Bratwürsten und Getränken regelmäßig durchs Fahrerlager und kümmern sich um das leibliche Wohl der Aktiven. Abends wurde wieder ein großes Büffet aufgebaut, so dass jeder seinen Gürtel eine Stufe weiter stellen musste. Die anschließende Party zog sich noch bis in die frühen Morgenstunden hin. Zeitweise wurden sogar IH und John Deere Mützen getauscht....